Kuhtor
Das Kuhtor ist nicht nur das älteste der noch bestehenden vier von ehemals 22 Rostocker Toren, sondern auch das älteste Gebäude Rostocks und das älteste erhaltene Stadttor Norddeutschlands.
1262 wurde der frühgotische Torturm, der auf die Straße nach Bützow und Werle führte, erstmals urkundlich erwähnt, sehr bald jedoch durch das Steintor als wichtigstes Ausfalltor der Stadt nach Süden ersetzt. Man führte jetzt nur noch das Vieh hindurch auf die Warnowwiesen , wodurch es seinen Namen ›Kuhtor‹ erhielt.
Der viergeschossige Wehrturm ist 8 mal 9 Meter breit und hat eine Mauerdicke von 2 Metern. Das Tor hat eine Breite von 3,5 und eine Höhe von 3 Metern.
Zum Ende des 14. Jahrhunderts wurde die Feldseite zugemauert und als der Rat der Stadt 1608 entschied, es als Gefängnis zu nutzen, auch die Stadtseite.
Später wurde es als Wohnung nutzbar gemacht. So wohnte der Büchsenmacher der Stadt von 1671 an darin. 1825 ist es vollständig zu einem Wohnhaus umgebaut worden und war darüber hinaus nach einer Zeit auch völlig von Häusern umgeben. Bis 1937 stellte die Stadt es Bediensteten der Stadt, Handwerkern und Tagelöhnern als Wohnung zur Verfügung. Erst 1938 wurde es wieder teilweise rekonstruiert, so auf der Feldseite der Durchfahrtsbogen mit dem frühgotischen Spitzbogen, die Blenden, sowie das deutsche Band , fünf Jahre später allerdings durch Bomben schwer getroffen. 1962-1964 erhielt das Gebäude, das bis dahin abgedeckt geblieben war, sein neues Dach. Erst 1984 wurde es vollständig rekonstruiert. Nachdem es 1985-90 dann der Sitz des Bezirksvorstands des Schriftstellerverbandes der DDR war, ist es heute Sitz des Literaturhauses Rostock, in dem regelmäßig Lesungen und Veranstaltungen stattfinden. Am 9. November 1990 wurde dazu der Literaturförderkreis Kuhtor e.V. gegründet. Bis 1993 gehörte das Tor allerdings noch zum Kulturamt. Von 1998 bis 2000 wurde es dann noch einmal grundlegend rekonstruiert und zur Wiedereröffnung wieder an den Literaturförderkreis als freiem Träger übergeben.
Daneben beherbergt es auch den Literaturrat M-V e.V., sowie Risse e.V., der eine Literaturzeitschrift für Mecklenburg-Vorpommern herausgibt.
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