Nydam-Schiff
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Der Nydamer Moorfund
In der Zeit von 1859 bis 1863 hat Conrad Engelhart im Nydamer Moor unter anderem das Nydam-Schiff ausgegraben; die Hauptmasse machen aber die Waffen aus. Die besondere Bedeutung des Fundortes besteht in der Auffindung mehrerer großer Wasserfahrzeuge: Nydam A (zerschlagenes Eichenholzschiff), Nydam B (großes Eichenholzschiff), Nydam C (Kiefernholzschiff) und Nydam D. Die Schiffe wurden zu drei verschiedenen Anlässen geopfert (Schiffe spielten in den religiösen Vorstellungen eine große Rolle) und stellen eventuell Siegesopfer für die erfolgreiche Abwehr einer Invasion über See dar.Das große Eichenholzschiff
Das Schiff hatte eine Länge von 22,84 m und eine maximale Breite von 3,26 m. Die Planken waren einteilig und zogen sich über den ganzen Rumpf hin. Anders als z. B. das Hjortspring-Boot besaß das schlank gebaute Hochseefahrzeug einen echten, nach oben gezogenen Bug, der mit der Bodenplanke verbunden war. In der Nähe des Bugs hatte es zwei geschnitzte, hölzerne Masken mit langen Bärten. Auch wies es erstmals eiserne Nieten auf, mit denen die Planken untereinander verbunden waren und sie überlappten, was dem Rumpf große Festigkeit gab. Als Dichtung diente gewebter Wollstoff und eine teerige Masse. Die Eichenspante waren wie beim Hjortspring-Boot an Zapfen gebunden, die beim Behauen stehen gelassen wurden. Diese so genannten Klampen dienten gleichzeitig auch als Auflage für die Duchten (Ruderbänke). Das Schiff war auf den Antrieb mit Rudern anstatt Paddeln eingerichtet und hatte kein Segel. Auf die Reling geschnürte Astdollen dienten wahrscheinlich als Ruderdollen, die unterschiedlich geschmückt waren. Die Besatzung bestand aus 45 Männern, von denen insgesamt 36 auch an die Ruder mussten.Das Bauholz ist zwischen 310 und 320 n. Chr. gefällt und das Schiff wohl zwischen 340 und 350 geopfert worden. Die Herkunft des Holzes deutet auf einen Bauort in Dänemark, Schleswig-Holstein oder Schonen hin.
Das Nydam-Schiff heute
1877 wird das Nydam-Schiff nach Kiel gebracht und im Zweiten Weltkrieg an den Möllner See ausgelagert. Im Jahr 1946 gelangt es auf Schloss Gottorf in Schleswig.
Literatur
- Güde Bemmann, Jan Bemmann: Der Opferplatz von Nydam. Die Funde aus den älteren Grabungen: Nydam-I und Nydam-II, Neumünster 1998, ISBN 3529018279 .
- Michael Gebühr, Mechtild Freudenberg: Nydam und Thorsberg. Opferplätze der Eisenzeit. Begleitheft zur Ausstellung, Schleswig 2000.
- Herbert Jahnkuhn: Nydam und Thorsberg. Moorfunde der Eisenzeit (Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum für Vor- und Frühgeschichte: Wegweiser durch die Sammlung, Bd. 3), Neumünster 1983, ISBN 3529016039 .
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