Ingelheim (Grafen)
Das Adelsgeschlecht derer von Ingelheim ist seit dem 12. Jahrhundert urkundlich nachgewiesen.
In Turnierbüchern wird freilich auch ein Turnier von 935 in Magedeburg erwähnt, an dem ein Ritter von Ingelheim teilgenommen hat, und das fränkische Königsgut seit merowingischer Zeit und die Einrichtung der Pfalz unter Karl dem Großen begünstigen die Vorstellung, dass der Verwalter dieser Pfalz der Begründer des Adelsgeschlechtes gewesen sein könne. Unabhängig von solchen Spekulationen gehört die Familie aber eindeutig zum Uradel und lebte schon Jahrhunderte im Ingelheimer Grund, als dieser 1375 vom Pfalzgrafen Ruprecht I. erworben wurde.
Die Familie blieb auch nach dem Übertritt ihres Landesherrn katholisch und orientierte sich zum Erzbistum Mainz , in dessen Verwaltung sie aufstieg. 1679 wurde Anselm Franz von Ingelheim Erzbischof und Kurfürst von Mainz, 1680 wurde die Familie von Kaiser Leopold I. in den Reichsfreiherrnstand erhoben, 1737 durch Kaiser Karl VI. in den Reichsgrafenstand . Durch Erbgang traten sie die Nachfolge der Familie Echter von Mespelbrunn an und führten von da an den Namen „Grafen von Ingelheim genannt Echter von und zu Mespelbrunn“.
Aufgrund der Französischen Revolution gaben sie ihre linksrheinischen Gebiete auf und konzentrierten sich auf ihre Gebiete im Rheingau und in Mainfranken. Der Sitz des Geschlechts ist seitdem Schloss Mespelbrunn im Spessart.
Das heutige Familienoberhaupt Albrecht Graf von Ingelheim (CSU) engagiert sich in der Lokalpolitik der Gemeinde Mespelbrunn, des Landkreises Aschaffenburg und des Bezirks Unterfranken. Er bekleidet im Jahre 2006 unter anderem die Ämter des Bezirkstagspräsidenten von Unterfranken, des Vorsitzenden des Universitätsbundes Würzburg und des 1. Vorsitzenden des Geschichts- und Kunstvereins Aschaffenburg e.V. Außerdem war er vom 1. Mai 1978 bis zum 31. Dezember 2005 Bürgermeister der Gemeinde und Verwaltungsgemeinschaft Mespelbrunn. Sein Rücktritt von diesem Ehrenamt erfolgte aus gesundheitlichen Gründen.
Die Familie hat heute keine männlichen Erben.
Bekannte Mitglieder
Wichtige Vertreter dieser Familie sind außer dem genannten Erzbischof auch
- Philipp von Ingelheim ,
- Anselm Franz von Ingelheim (Würzburg) ,
- Anton Dieterich Carl von Ingelheim und
- Philipp Karl von Ingelheim
siehe auch
Literatur
- Saalwächter, A.: Der Tod des Ritters Philipp von Ingelheim am 2. Juli 1431 im Liede eines Meistersingers. In: BIG 9, 1958, S. 145-146
- Schreiber, E. M.: Erzbischof Anselm Franz von Ingelheim und sein Wirken für Volk und Reich. In: HJb 1960, S. 46-52
- Kohtz, H.: Von Ingelheim. Ritter - Freiherren - Grafen. In: Ingelheim am Rhein 774-1974, S. 299-311
- Heyen, F.-J. (Hrsg.): Geschichte des Landes Rheinland-Pfalz. Territorien-Ploetz. Freiburg/Würzburg 1981
- Duchhardt-Bösken, S.: Die Herren von Ingelheim im 17./18 Jahrhundert. In: HJb 1982, S. 57-59
- Henn, K. H.: Ein Ingelheimer Adelshof und seine Geschichte. In: BIG 36, 1987, S. 21-28
- Henn, K. H: Das Hofgut Westerhaus und das Geschlecht derer von Ingelheim. In: HJb 1991, S. 88-92 Mainz 1998
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